Trainingsraum für eigenverantwortliches Denken und Handeln
Die ZieleIm Hinblick auf die einzelne Schülerin/den einzelnen Schüler:
- sie bzw. er wird in die Lage versetzt, für das eigene Denken und Tun Verantwortung zu übernehmen, indem das eigene Handeln und seine Auswirkung bewusst bedacht wird. Das ist auch wichtig für den späteren Beruf und gehört zur Berufsvorbereitung. Betriebe suchen Leute, auf die sie sich verlassen können!
- sie lernen konkrete Schritte zur Problembewältigung
Im Hinblick auf das Klima im Unterricht
- der Unterricht wird stressfreier, ungestörter, zielgerichteter
- Konflikte können ruhig und respektvoll geregelt werden
- Ursachen und Motive von Störverhalten werden sichtbar und können gezielt bearbeitet werden
Drei Regeln hängen in den Klassen aus. Sie bilden die Grundlage für Klassenregeln, die mit den Schülerinnen und Schülern aufgestellt werden:
- Jede Schülerin, jeder Schüler hat das Recht auf einen guten Unterricht und die Pflicht, diesen störungsfrei zu ermöglichen.
- Jede Lehrerin, jeder Lehrer hat das Recht auf einen störungsfreien Unterricht und die Pflicht, diesen gut zu gestalten.
- Lehrer und Schüler gehen respektvoll miteinander um und achten die Rechte der anderen.
Leider gibt es immer wieder einzelne (oder auch mehrere) Schülerinnen und Schüler, die im Unterricht dauerhaft und nachhaltig stören und damit eine ertragreiche Arbeit fast unmöglich machen. Was tun, wenn gutes Zureden, freundliche oder auch energische Ermahnungen keinen Erfolg zeigen? Wer durch sein Verhalten deutlich macht, dass er sich derzeit nicht an die Regeln im Unterricht halten will, wird - ab dem Schuljahr 2005/06 - in den "Trainingsraum für eigenverantwortliches Denken und Handeln" überwiesen.
Im Trainingsraum
Dort arbeitet man zusammen mit einer Lehrkraft, die immer zur Verfügung steht, um sein eigenes Verhalten zu durchschauen und zu bewerten - und zwar hinsichtlich der Auswirkungen auf sich selbst, aber auch auf die anderen Schüler/innen und Lehrer/innen. Häufig erkennt man recht bald, dass die Störungen für alle Beteiligten, also auch für einen selbst, keinerlei Vorteile bringen.
Anschließend muss man sich überlegen, wie man es schaffen kann, künftig ohne Störungen und damit zunehmend erfolgreich am Unterricht teilnehmen zu können. Mit Hilfe der Trainingsraumlehrerin/des Trainingsraumlehrers muss man seine Vorsätze und Strategien in einem "Rückkehrplan" formulieren. Sofern der Fachlehrer/die Fachlehrerin diesen Plan akzeptiert - möglicherweise nach Aufnahme weiterer Vereinbarungen - darf man wieder an seinem/ihrem Unterricht teilnehmen. Ohne einen solchen Rückkehrplan ist die Teilnahme am Fachunterricht nicht möglich!
Die Unterrichtsinhalte, die man durch den Aufenthalt im Trainingsraum verpasst, muss man natürlich - eigenständig - nacharbeiten.
Und wer weiter stört?
Wer in einem Halbjahr dreimal den Trainingsraum aufsuchen musste, wird zu einem Beratungsgespräch mit dem Abteilungsleiter geladen. Bei fünfmaligem Besuch wird ein solches Gespräch mit der Schulleitung geführt. Ergebnisse dieser Gespräche können auch begleitende Schulordnungsmaßnahmen (Schriftlicher Verweis, Androhung der Entlassung) sein, im ungünstigsten Falle auch die Entlassung von der Schule.
Wer im Trainingsraum trotz Ermahnung stört, wird für diesen Tag vom Unterricht befreit und muss das Schulgelände verlassen. Er oder sie kann am Unterricht der Schule erst nach einem Beratungsgespräch, zu dem auch die Eltern kommen müssen, teilnehmen!
Beteiligte Klassen
Das Konzept wird derzeit in allen Klassen der Berufsvorbereitung und Berufsgrundbildung, sowie den Klassen der Kinderpflege und der Höheren Berufsfachschule Technik, dazu in der Unterstufe der Höheren Handelsschule eingesetzt.
Sie möchten mehr über das Konzept wissen? www.trainingsraum.de